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Jugendliche wählen links

Wahlsimulation am KKSt liefert überraschende Ergebnisse

Während sich Deutschland der Bundestagswahl am 23. Februar entgegenzittert, haben unsere Schülerinnen und Schüler sich schon entschieden: Bei einer von der SMV organisierten Wahlsimulation für die Klassen 9 bis 12 hat die Partei Die LINKE mit 30 Prozent einen deutlichen Sieg eingefahren. Auch die beiden nächststärksten Parteien entstammen dem Mitte-Links-Lager: Die Grünen kommen auf 25 Prozent, die SPD immerhin noch auf 16 Prozent - ob Olaf Scholz dieses Ergebnis am Sonntag auch erreicht, bleibt spannend. Damit ist klar: Unsere SchülerInnen wählen links. Die AfD ist mit 2,6 Prozent der Stimmen klarer Wahlverlierer, aber auch Friedrich Merz müsste seine Kanzlerambitionen mit dieser Generation von WählerInnen begraben: Die CDU erreicht bei den 15- bis 18-Jährigen gerade einmal 8 Prozent der Stimmen.

Mit diesem Wahltag, den Schülersprecherin Fanny Widmann zu uns ans KKSt geholt hat, sind wir eine von über 7.200 weiterführenden Schulen, die sich zur Juniorwahl 2025 angemeldet haben. Bis Freitag werden noch 2,2 Millionen Schülerinnen und Schüler an die Wahlurne gehen, um ihren Bundestag wählen - damit erreicht die Juniorwahl neue Rekordzahlen. Die Juniorwahl ist das größte Schulprojekt Deutschlands im Bereich der politischen Bildung. Sie gibt jungen Menschen die Möglichkeit, Demokratie hautnah zu erleben und sich aktiv mit der parlamentarischen Demokratie auseinanderzusetzen. Trotz der vorgezogenen Neuwahl ist das Interesse der Schulen so groß wie nie. Das bundesweite Wahlergebnis der Juniorwahl wird am Freitag, den 21.2.25, um 18 Uhr auf www.juniorwahl.de veröffentlicht.

Nach ihrer Motivation gefragt, warum sie sich für die Juniorwahlen am KKSt stark gemacht habe, erklärt Fanny, dass sie es wichtig finde, die Aufmerksamkeit auf die anstehenden Wahlen zu lenken. „Ich kann mich daran erinnern, dass wir in der 8. Klasse im Unterricht natürlich darüber gesprochen haben, welche Parteien es gibt, aber ich find‘s megawichtig, dass man auch über für SchülerInnen aktuelle Themen spricht - und das würde ich mir auf jeden Fall wünschen, dass ihr das im Zuge dieser Wahlsimulation macht.“ Sie hofft, dass das Ergebnis dieser schultinernen Wahl auch Anlass für Diskussionen im Unterricht ist.

Dass die Jugendwahl tatsächlich nachhaltig wirkt, zeigen Begleitstudien der Uni Stuttgart und der Hochschule Magdeburg. So haben die Wissenschaftler nicht nur eine Erhöhung der Wahlbeteiligung von Erstwählern und deren Eltern festgestellt, sondern auch ermittelt, dass das Vertrauen in der Wahlsystem gestiegen ist. Jugendliche nicht-deutscher Herkunft, so die Wissenschaftler, würden der Juniorwahl zudem eine politische Sozialisationsfunktion zumessen. Wir haben bereits jetzt einen positiven Einfluss festgestellt: Auf dem Schulhof wird über Politik diskutiert. Werden der Impuls der Juniorwahl und die Debatten darüber hinaus in die Familien getragen, wäre das ein toller Erfolg für die Arbeit unserer SMV.